OPC-UA Server auf myDatanet
Der myDatanet Server bietet die Einbindung eines OPC-UA Servers. Damit können die Daten welche am myDatanet Server bereitgestellt werden, in ein externes System (z.B. SCADA) eingebunden werden.
Konfiguration am myDatanet - Server
Bevor Daten mittels OPC-UA abzurufen sind, sind auf myDatanet die entsprechenden Konfigurationen unter “OPC-UA Server” vorzunehmen.
Voraussetzungen:
Um den OPC-UA Server konfigurieren zu dürfen wird ein Admin (Benutzergruppe 7) benötigt.
Serverversion >= 50v017 mit entsprechender Lizenz um OPC-UA zu verwenden
Freigabe des verwendeten TCP-Ports (Standard: 4334)
Die Einstellungen erfolgen unter “Konfigurationen” am Servers.
Im Reiter “OPC-UA Server” finden sich die Einstellungen.
Für die Authentifizierung am myDatanet Server über OPC-UA wird empfohlen, separate Interface-Benutzer anzulegen.
Dazu wird ein neuer Benutzer mit Typ “Interface-Benutzer” angelegt. Die Benutzergruppe “Kunden-Operator (1)“ ist berechtigt die Messdaten abzufragen.
Konfiguration des OPC-UA Clients
Für diesen Artikel wurde “UAExpert“ Client verwendet. Es kann ein beliebiger OPC-UA Client gewählt werden.
Im Client ist ein neuer OPC-UA Server hinzuzufügen. Dazu wird auf das Plus Symbol geklickt.
Mit einem Doppelklick auf “Custom Discovery“ wird die Eingabemaske geöffnet zur Eingabe von URL laut Serverkonfiguration.
Mit dem Klicken auf OK wird dieser in die Liste hinzugefügt.
Danach kann man den OPC-UA Server aufklappen bis man zu den verschiedenen Verschlüsselungstypen kommt und eines der grün hinterlegten wählt. Danach muss man nur mehr Username und Passwort von seinem Interface Benutzer eingeben.
Beim ersten Verbinden könnte nach einem Zertifikat gefragt werden. Dieses Server Zertifikat akzeptieren und loslegen.
Anschließend muss man sich zum Server verbinden. Dazu Rechtsklick auf den Server und Connect.
Anzeigen von Daten im OPC-UA Client
Der myDatanet OPC-UA Server stellt automatisch die
Kunden
Site
Datenfelder
Struktur zur Verfügung.
Die “Data Access View” zeigt die letzten Messwerte welche in OPC-UA ein gemeldet wurden.
Das Fenster “History Trend View” bietet die Möglichkeit die historischen Werte gemeinsam abzurufen und zu Visualisieren.
Weiterführende Informationen zu den Daten
Verwendung von StatusCodes der einzelnen Datenpunkte
Ein Datenpunkt setzt sich immer aus 3 Komponenten zusammen:
Zeitstempel
Wert
Qualität des Werts (abgebildet durch den StatusCode)
In myDatanet kommen bei Einzeldatenpunkten folgende StatusCodes zum Einsatz:
Good … Der Datenpunkt enthält einen letztgültigen Wert.
GoodNoData … Es liegen (noch) keine Daten vor. (Zum Beispiel, wenn eine neue Site noch keine Daten hat)
BadWaitingForInitialData … Wird bei der Initialisierung einer Registrierung verwendet, um dem Client zu signalisieren, dass der Server noch auf die interne Abfrage des letztgültigen Werts wartet. Im Normalfall besteht dieser StatusCode nur für den Bruchteil einer Sekunde, bis die aktuellen Werte ausgeliefert sind.
BadDataUnavailable … Wird ausgegeben, wenn der aktuelle Wert des Datenpunkts ‘NAN’ ist.
BadOutOfRange … Wird ausgegeben, wenn der aktuelle Wert des Datenpunkts ein NAMUR-Wert (OPEN LOOP, SHORTCUT, OVERFLOW, UNDERFLOW) ist.
BadResourceUnavailble … ist für einen eigentlich nicht erreichbaren Zustand reserviert, in dem der Client Daten eines nicht verfügbaren Datenpunkts abfragen will.
Behandlung des Publish Interval
Der sogenannte Publish Interval ist eine ausgehandelte Eigenschaft jeder einzelnen Registrierung bzw. jedes einzelnen registrierten Datenpunkts eines Clients. Es handelt sich dabei um den minimalen Zeitabstand, die der Server zwischen der Veröffentlichung von 2 unterschiedlichen Werten (Zeitstempel + Wert + Qualität [StatusCode]) abwarten muss.
Aushandlungsprozess (über den OPC UA Standard definiert): Der Client sendet bei der Registrierung jedes einzelnen Werts einen gewünschten Publish Interval an den Server. Der Server kann diesen Wert entweder annehmen oder abändern und sendet dann den tatsächlich angewendeten Publish Interval zurück an den Client. Der Server kann dabei Ober- und Untergrenzen definiert haben, auf die der Wert ggf. korrigiert wird. In myDatanet sind diese Grenzen fix zwischen 5ms und 1 Sekunde vorgegeben.
Falls mehrere Clients mit einem OPC UA Server verbunden sind und das gleiche Feld registriert haben, so wird der größte Publish Interval zur Anwendung gebracht. Intern werden die Daten immer synchron aktualisiert, es ist hier nicht möglich die Publish Intervals der einzelnen Registrierungen einzuhalten.
Good to Know - DataAccessView
Zur Anzeige des letzten Messwerts bringt UAExpert eine Eigenheit mit. Der Wert inkl. Timestamp wird nur dann aktualisiert, sobald sich der Wert ändert. Gleichbleibende Werte über neuere Timestamps können mit folgender Einstellung aktuell angezeigt werden.
Schreiben von Config-Werten
Es ist möglich, Konfigurationswerte über OPC UA zu schreiben. Diese Funktion ist auf die Veränderung von Konfigurationsfeldern beschränkt. Ein Schreiben von historischen Datensätzen ist nicht möglich.
Die jeweilige Voraussetzung ist, dass auch die dafür nötigen Benutzerrechte vorhanden sind. Es ist nicht möglich, die Beschreibbarkeit eines Feldes von vorne herein über OPC UA zu sperren. Erst wenn ein verbundener Client einen Schreibversuch unternimmt, wird die Antwort des Servers über Erfolg oder Misserfolg Auskunft geben.
Der Client UaExpert unterstützt das auch. Zunächst muss der zu schreibende Wert in einem “Data Access View” angezeigt werden, dann kann mit einem Doppelklick auf den letzten Wert dieser auch verändert werden.